Pfeffer ist nicht gleich Pfeffer. Echten Pfeffer erkennen Verbraucher an dem Zusatz “Piper” im botanischen Namen, erläutert Ute Bornholdt, Fördermitglied der internationalen Genießervereinigung Slow Food. Wahrer schwarzer Pfeffer zum Beispiel heißt Piper Nigrum. Botanisch gesehen kein Pfeffer seien dagegen die rosafarbenen Beeren, die oft als “Rosa Pfeffer” angeboten werden. Sie sind auch unter der Bezeichnung Schinusbeeren zu finden und tragen den botanischen Namen Schinus terebinthifolius. Die Beeren sind Früchte eines Strauches aus Brasilien. Sie haben eine bröselige Hülle und sind viel weicher als echter Pfeffer. Wegen ihrer floralen Note passen sie Bornholdt zufolge zu Desserts wie dunklem Schokoladeneis oder Schokotörtchen. Auch zu Ziegenkäse mit Honig machten sie sich gut. Wenig Sinn habe es, sie in eine bunte Pfeffermischung zu geben – ihr Aroma gehe in der Konkurrenz zu echtem Pfeffer unter, sagt Bornholdt, die Geschäftsführerin der Gewürzhandelsmanufaktur Spirit of Spice in Willich bei Krefeld ist.
Auch “Tasmanischer Pfeffer” im botanischen Sinne keiner
Auch Tasmanischer Pfeffer heißt nur Pfeffer, ohne ein echter zu sein. Er schmecke ein bisschen parfümiert nach Lavendel, Rose, Veilchen und Waldmeister, sagt Bornholdt. Seine Schärfe komme sehr spät, sei dann aber “unglaublich intensiv”. Sie empfiehlt ihn zu karamellisierter Ananas mit Vanilleeis. “Wenn Sie das irgendwo auf einer Speisekarte sehen, müssen Sie es unbedingt bestellen.” Weil die Aromen des Tasmanischen Pfeffers sehr flüchtig sind, darf er keinesfalls mit einer Speise erhitzt werden. Er komme am besten erst in allerletzter Minute ans Essen.
Ebenfalls in die Kategorie unechter Pfeffer gehört Cayenne-Pfeffer. Dabei handelt es sich Bornholdt zufolge um gemahlene Chilis der Sorte Cayenne. Klassischerweise wird er für Chili con Carne verwendet. (dpa)
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