Wasserspender ist nicht gleich Wasserspender. Ob die leitungsgebundene Erfrischung gewählt wird oder die Gallonen-Variante, hängt von der Menge der potenziellen Nutzer ab sowie vom Aufstellort des Geräts.
Die nicht leitungsgebundenen oder „bottled“ Systeme verwenden Mineralwasser, Quellwasser oder Umkehrosmosewasser aus 18,9-Liter-Behältern, während die leitungsgebundenen fest an die Wasserleitung angeschlossen werden und auf Knopfdruck verschiedene Wassersorten ausgeben.
Welcher Wasserspender infrage kommt, hängt zunächst vom Aufstellort ab. In öffentlichen Räumen ohne Wasseranschluss wie Büros, Läden, Kliniken oder Arztpraxen stehen eher Bottled Watercooler. Für ihren Betrieb ist lediglich eine Steckdose nötig, sie sind somit wesentlich standortflexibler als die leitungsgebundenen Systeme und für den flexiblen Einsatz, zum Beispiel auf Veranstaltungen, geeignet.
Auch die Investitionskosten und der Aufstellaufwand sind wesentlich geringer als bei leitungsgebundenen Systemen. „Nachteile sind die relativ hohen laufenden Kosten für die Flaschen, das Vorhalten von Lagerfläche, das Handling durch das Austauschen der doch recht schweren Flaschen, sowie die Logistik der Flaschenverteilung zum Kunden“, sagt Florian Rohde von Enviva. Je nach Verbrauch ist ein Liter Wasser aus einem Bottled Cooler um die Hälfte bis zu zwei Drittel teurer als aus dem leitungsgebundenen Spender, die laufenden Kosten sind also höher. Die Bottled Cooler waren es, findet Rohde, die den Markt für das Thema Wasserspender bereitet haben.“
Die Nachfüll-Gallonen werden normalerweise vom Kundenservice des anbietenden Unternehmens geliefert. „Das Wechseln der Wasserflaschen ist durch den Kunden leicht durchzuführen“, sagt Heike Glasmacher aus dem Hause Eden Springs. Meist werden mehrere Flaschen geliefert. „Die Haltbarkeit des Wassers beträgt bei dunkler, kühler Lagerung mindestens ein Jahr“, sagt Gabriele Kummerfeldt, Geschäftsführerin der ABO Filtertechnik Nord, „eine angebrochene Wassergallone sollte jedoch nach 14 Tagen verbraucht sein, da sonst der Geschmack leidet.“
Leitungsgebunden
auf dem Vormarsch
Leitungsgebundene Wasserspender wiederum sind Anlagen, die fest an die Wasserleitung angeschlossen werden. Auf Knopfdruck wird Wasser ausgegeben, je nach Anlage in den Optionen still, kalt oder mit Kohlensäure versetzt. „Das ist ein effizientes und ökologisch sinnvolles System, weil keine Behälter transportiert und gelagert werden müssen. Es liefert exakt die benötigte Wassermenge und -sorte immer frisch und gekühlt“, sagt Oliver Maier von der Ionox Wassertechnologie GmbH. Leitungsgebundene Wasserspender sind für Aufstellorte mit erhöhtem Bedarf oder zentrale Stellen wie Kantinen, wo in kurzer Zeit sehr viel Wasser benötigt wird, ideal. Melanie Schuster von Revos sagt: „Point-of-Use-Geräte empfehlen sich ab einer Nutzung von 30 bis 50 Personen. Ein Gerät stellt bis zu 180 Liter gekühltes Wasser in der Stunde bereit.“
Die Anschaffungskosten dieser Wasserspender sind deutlich höher als die für Bottled Systeme, ebenso der Installationsaufwand, insbesondere dann, wenn erst Wasserleitungen an den Standort gelegt werden müssen. Durch den günstigen Literpreis amortisieren sich diese Systeme aber schnell. Je nach Größe der Anlage können bis zu 400 Personen über ein Gerät mit Wasser versorgt werden. „Auskunft über die Leistung eines Geräts gibt der Parameter ‚Kühlleistung pro Stunde’“, erklärt ABO-Geschäftsführerin Kummerfeldt. Da es neben Standgeräten auch Auftisch- und Untertisch-Varianten gibt, kann auf alle örtlichen Gegebenheiten optimal reagiert werden.
„Die Akzeptanz der beiden Systeme bei den Verbrauchern ist gleichwertig“, sagt Frank Weigand vom Branchenverband German WaterCooler Association e.V., GWCA. Zwar gebe es momentan deutlich mehr aufgestellte Bottled-Wasserspender, aber die prozentualen Steigerungsraten bei leitungsgebundenen Geräten seien höher, so Weigand weiter. „Leitungsgebundene Trinkwassersysteme setzen sich in der Praxis stetig durch, da dies die umkomplizierteste und kostengünstigste Lösung ist, unbegrenzten Wasserkonsum zu genießen“, bestätigt auch Heike Glasmacher (Eden Springs).