„Am Mittwoch müssen Entscheidungen hinsichtlich Eröffnungstermin und Rettungsfonds beschlossen werden“, fordert Inselkammer, „sonst werden wir ein massenhaftes und flächendeckendes Sterben von Hotellerie und Gastronomie erleben, was dauerhafte Auswirkungen auf unsere Wirtschaft und Kultur haben wird.“
Die Bedeutung des Gastgewerbes ist vielen aufgrund seiner extremen Kleinteiligkeit nicht bewusst. „Wenn man an Gastgewerbe denkt, denken viele an ihr kleines Lieblingslokal um die Ecke“, erläutert Inselkammer. Was viele nicht bedenken, sind die in Summe enormen Beschäftigungszahlen „aller kleinen Lieblingslokale“: Allein in Bayern sichern Hotellerie und Gastronomie in über 40.000 Betrieben 447.000 Menschen ihre Erwerbstätigkeit. Das ist jeder 17. Erwerbstätige des Freistaates. Rechnet man die rund 150.000 direkt dem Gastgewerbe zuordenbaren Arbeitsplätze in anderen Bereichen hinzu, ist sogar jeder 13. im Gastgewerbe tätig. Zudem lernt beinahe jeder 10. Auszubildende Bayerns einen Ausbildungsberuf in Hotellerie und Gastronomie.
Soziokulturelle Bedeutung der Gastronomie
Das Gastgewerbe ist mittlerweile mit der wichtigste regionale Wirtschaftsmotor. Es ist Garant einer positiven ländlichen Entwicklung, man findet gastgewerbliche Betriebe in allen Regionen, auch dort, wo sich andere Branchen zum Teil seit Jahren zurückgezogen haben. Zudem sind Hotel- und Gastronomiebetriebe absolut standorttreu. Sie produzieren vor Ort und sind zwingend auf regionale Produzenten, Handwerker und Dienstleister vor Ort angewiesen. Die Branche ist außerdem die Grundvoraussetzung für den Tourismus, nach der Industrie Bayerns zweitwichtigste Leitökonomie. Ganz davon abgesehen sei laut DEHOGA Bayern das Vorhandensein gastgewerblicher Betriebe bei der Wohn- wie Standortwahl ein entscheidender Faktor. Und nicht zuletzt kommen gastgewerblichen Betrieben auch in soziokultureller Hinsicht eine wichtige Bedeutung zu. Restaurants und Wirtshäuser haben eine ganz besondere Rolle hinsichtlich des Zusammenlebens der Bevölkerung inne. „Ohne Hotellerie und Gastronomie wird unser Leben ärmer, wir sind nicht nur systemrelevant sondern lebensrelevant“, so das Fazit von Angela Inselkammer.