Haben Sie schon einmal überlegt, wie Sie von der asiatischen Küche ganz persönlich profitieren können? Wie Sie Ihr Angebotsportfolio attraktiv erweitern können? Wie Sie eine kreative Individualität bis hin zum Signature Dish, dieser unverkennbaren Handschrift des Kochs, erreichen können?
Durch die Globalisierung, weite Urlaubsreisen und Zuwanderung lieben wir heute Speisen, die unsere Eltern wahrscheinlich nicht einmal angerührt hätten – der Bäcker um die Ecke hat Chia-Brot im Regal. Die Verbindung kulinarischer Traditionen, gerne aus zwei oder auch mehreren Ländern mit Zutaten und Gewürzen, ist eine noch relativ junge kreative Küche. Einschränkungen gibt es keine – erlaubt ist, was gut schmeckt! Das Ergebnis sind neue Kreationen, mit denen Sie bei den Gästen wunderbar vielseitig kulinarisch punkten können.
Neue Gerichte entstehen in erster Linie durch die Kombination traditioneller Zutaten mit ungewöhnlichen Produkten. Früher nannte man das Mischrezepte oder Verschmelzungsküche, heute nennt man das Crossover-Küche. Man sagt auch gerne vornehm Fusion-Cuisine. Sie ist übrigens nicht nur bei uns, sondern auch im asiatischen und südpazifischen Raum derzeit voll im Trend.
Da mal genau hinzusehen, kann sich für Sie und Ihre Gäste lohnen. Etwas anspruchsvoller als Zitronengras-Ingwer- Vinaigrette darf es schon sein! Der Spitzenkoch kombiniert südostasiatische Zutaten mit europäischen Einflüssen und zeigt sein besonderes Gespür, indem er asiatische Gerichte mit modernen Techniken harmonisiert.
DIE asiatische Küche gibt es nicht
Asiatische Küche, was ist das eigentlich? Sie wissen es und ich weiß es auch: DIE asiatische Küche gibt es nicht. Ebenso wenig, wie es die europäische oder die amerikanische Küche gibt. Lassen Sie uns dennoch beim Terminus der asiatischen Küche bleiben, denn sie bietet jedem Koch einen unerschöpflichen Quell von Inspirationen und Variationen. Gemeint ist meistens ohnehin Südostasien bis Zentralasien, unter Ausschluss der landestypischen Küchen von Russland, China, Japan und Thailand.
Geht der Blick zu den Philippinen, Korea, Malaysia, Laos und Indonesien sowie weiter nach Tibet, der Mongolei oder Afghanistan, bietet sich eine sehr gute und dabei kaum zu beschreibende kulinarische Vielfalt, die uns Europäer die Fremde bunt und vielfältig schmecken lässt! Koriander, Kurkuma, Galgantwurzel, variantenreiche Chilies, auch Sambals, Zitronengras, Limetten- und Curryblätter, Basilikum und Kokosmilch verleihen den Gerichten dieser Länder primär ihr unnachahmliches Aroma.
Näher dran ist die euro-asiatische Küche, die Verwendung traditioneller, auch gerne deutscher Zutaten mit einer deutlichen Asiatisierung. Auch hier sind hochinteressante Mischformen realisierbar. Eine Kombination zum Beispiel mit dem koreanischen Feuertopf oder dem Nationalgericht Bulgogi bis hin zur indonesischen Reistafel lassen sehr individuelle Kreationen zu. Die Vielfalt der Aromen und Gewürze steht für eine unglaubliche Vielfalt, von exotischen Gemüsesorten bis zum Dessertobst.
Die asiatische Küche gilt als besonders gesund
Dazu kommt ein gemeinsamer Nenner: Die asiatische Küche gilt als besonders gesund. Denn sie punktet mit viel frischem Gemüse, Fisch, magerem Fleisch und ballaststoffreichen Soja-Produkten. Dazu ist die Zubereitung im Wok vitaminschonend. Alles gute Gründe, sich zur eigenen Profilierung und Besonderheit des Speisenangebotes bis zum USP mit der asiatischen Küche zu beschäftigen. Bewährtes neu zusammenzufügen, um mit einer persönlichen Handschrift wirklich Neues zu erarbeiten. Ob in der Betriebsgastronomie oder im Catering, Ihre Gäste werden die individuelle Note zu schätzen wissen. Das muss man außerhalb der Routine natürlich wollen, denn das Thema ist komplex. Wie sagte Carl Gustav Jung so treffend: „Der kreative Geist spielt mit den Objekten, die er liebt.“
Früher war natürlich alles einfacher – auch im Sinn von Zeitgeist und geringerer Komplexität. Asiatische Küche früher? „Prima, lass uns zum Chinesen gehen.“ „Klar, doch diesmal esse ich was anderes“, sagt Fred. Der Tisch gleich neben dem Aquarium ist frei. Schon kommt die 20 Seiten starke Speisekarte. „Hier gibt es sogar ‚Familienglück für sechs Personen’, das ist doch was?“ „Fred, was nimmst du?“ „Suki Jaki, wie immer!“. Nach den Glutamat-Bomben beömmeln wir uns, fragen die original chinesische Bedienung nach einem Dessert und hören die Antwort: „Oppalla“. Das kennen Sie nicht? Wie bitte, Sie kennen keinen Obstsalat?
Richard S. Beerbaum
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Richard S. Beerbaum ist Marketingexperte, Journalist und Autor. Er ist seit über 30 Jahren in der Beratung großer Industrie- und Handelsunternehmen tätig, aber auch mit viel Freude in der Kommunikation für Gastronomie, Hotellerie und Food-Service im Einsatz. Der gebürtige Berliner lebt in Ludwigsburg und ist Partner der Agentur BestPage Kommunikation.