Im Rahmen der Kölner Lebensmittelmesse Anuga hat die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, heute den Startschuss für den gemeinsamen Wettbewerb mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) „Ausgezeichnet! Deutschlands beste Kinderspeisekarten“ gegeben.
Anlass ist die bundesweite Studie der Universität Heidelberg zu Kindergerichten in der Gastronomie, deren Ergebnisse Anfang Februar zu Diskussionen geführt hatten. Laut Studie wurden auf den untersuchten Kinderspeisekarten etwa 70 Prozent der Gerichte aus ernährungswissenschaftlicher Sicht als ungesund bewertet, da sie eine hohe Energie- und gleichzeitig eine geringe Nährstoffdichte aufwiesen. Die Ministerin hatte daraufhin die Autoren der Studie, den DEHOGA, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE e.V.) sowie das Institut für Kinderernährung zu einem Treffen eingeladen. Dort wurde verabredet, einen Wettbewerb zur Auszeichnung vorbildlicher Kinderspeisekarten ins Leben zu rufen.
Julia Klöckner: „Ich will mich nicht abfinden mit den Ergebnissen der Studie, dass selbst in guten Restaurants Kindern vorwiegend Gerichte angeboten werden, die kalorienreich sind. Das geht gesünder, das geht kreativer. Deshalb freue ich mich, dass der DEHOGA meiner Idee zu einem Wettbewerb um die beste Kinderspeisekarte gefolgt ist und sich nun zahlreiche Gastronomen daran beteiligen. Der Wettbewerb soll Impulsgeber für die gesamte Branche sein. So wird die Ernährungskompetenz und die Wertschätzung für Lebensmittel von Kindern in frühen Jahren unterstützt – auch beim Restaurantbesuch.“
Hintergrund zum Wettbewerb
Dauer: 05.10.2019 bis zum 31.01.2020.
Jurybesetzung:
- Das Bundesministerium hat für die Jurybesetzung Frau Prof. Arens-Azevedo von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. und Frau Prof. Dr. Ensenauer vom Institut für Kinderernährung am Max Rubner-Institut gewinnen können.
- Der DEHOGA benennt für die Jury: Hubert Obendorfer, Koch und Hotelier, Landhotel Birkenhof, Noam Lerch, Goldener Minikoch 2017 (aus dem Europa – Miniköche – Projekt) und Thomas Mack, Geschäftsführer, Europa-Park Rust.
Bewertungskriterien
Bewertet werden insbesondere die Speisen und die Rezeptur: Diese müssen gesund, kreativ, originell, saisonal/regional und vor allem praxistauglich sein. Ebenfalls bewertet werden die kindgerechte und ansprechende Aufmachung der Speisekarten und Präsentation der Gerichte anhand von einzusendenden Fotos. Mit der Bewerbung sollen die Gastronomen einen kurzen Fragebogen beantworten, um u.a. Tipps, Empfehlungen und Erfahrungswerte für andere Gastronomen als Impuls zur Umstellung der Kinderspeisekarten zu geben („Best Practice“).
Auf folgende Bewertungskategorien haben sich die Beteiligten verständigt:
Kategorie: Angebot und Vielfalt
Die Speisekarte für Kinder bietet eine Auswahl an unterschiedlichen Gerichten. Sie weckt das Interesse an den angebotenen ausgewogenen Kindergerichten und damit auch an gesundheitsförderlicher Ernährung insgesamt.
Kategorie: Zutaten und Zubereitung
Die gastronomischen Betriebe legen Wert auf die Auswahl der richtigen und gesundheitsförderlichen Zutaten und eine schonende Zubereitung.
Kategorie: Kreativität
Die Kinderspeisekarte spricht die Kinder eindeutig an. Sie hat nicht die gleiche Aufmachung wie die Erwachsenenspeisekarte, sondern ist originell und hebt sich deutlich ab. Die fertig zubereiteten Gerichte machen den Kindern Lust aufs Essen. Die Teller sind bunt und/oder spielerisch gestaltet.
Sonderkategorie: Kinderfreundlichkeit allgemein
Der gastronomische Betrieb hat sich inhaltlich mit einem guten Angebot für Kinder befasst. Er bietet neben der Kinderspeisekarte zum Beispiel spezielle Angebote für Kinder an (Spielecke, Spielplatz, Kinderstühle, Ausmalsets etc.).
Wettbewerbsabschluss/ Preisverleihung
Die drei Gewinner(-teams) des Wettbewerbs werden zu einem gemeinsamen Empfang nach Berlin eingeladen. Die Ehrung erfolgt durch die Bundesministerin.
Zur Anmeldung geht’s hier.