• Denkfabrik Zukunft der Gastwelt fordert gezielte politische Maßnahmen zur Stärkung der Branche
• Appell an die nächste Bunderegierung: Wirtschaftspolitisches Impulspapier
Die aktuelle Studie „Vitale Innenstädte 2024“ des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln unterstreicht die wachsende Bedeutung der Gastronomie für Stadtzentren. Laut der Untersuchung, die auf knapp 69.000 Interviews in 107 deutschen Innenstädten basiert, nennen 40 Prozent der Besucher gastronomische Angebote als Hauptgrund für ihren Aufenthalt. Die Denk-fabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) sieht darin ein klares Signal: Wer über die Zukunft der Innenstädte spricht, muss die Gastwelt (Tourismus, Travel, Hospitality, Foodservice & Freizeit) als entscheiden-den Faktor mitdenken.
Die Untersuchung macht deutlich, dass Restaurants, Cafés und Bars längst nicht nur ergänzende An-gebote sind, sondern Innenstädten Identität und Aufenthaltsqualität geben. Zugleich besteht eine enge Wechselwirkung mit Handel, Kultur und Freizeitwirtschaft. „Die Gastwelt ist das Rückgrat leben-diger Stadtzentren, aber auch ein wirtschaftlicher Stabilitätsanker für ländliche Regionen“, sagt Dr. Marcel Klinge, Vorstandsvorsitzender der DZG. „Wer die Zukunft der Städte sichern will, muss jetzt wirtschaftliche Rahmenbedingungen verbessern.“
Kurz vor der Bundestagswahl richtet die Denkfabrik deshalb einen klaren Appell an die ParteienParteien: Die Gastwelt muss in den Koalitionsverhandlungen als zentrales wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Thema berücksichtigt werden. Dazu gehören eine dauerhafte Reduzierung der Umsatzsteuer auf 7 Prozent für Speisen und alkoholfreie Getränke, gezielte Investitionen in gastronomische und touristi-sche Infrastruktur sowie bessere Finanzierungsmöglichkeiten durch eine spezialisierte Förderbank. Notwendig ist zudem eine Kostenfirewall, die steigende Betriebskosten begrenzt – durch die Senkung der Stromsteuer auf den EU-Mindestwert und ein Maut-Moratorium bis 2029.
„Die 6,2 Millionen Beschäftigten der Gastwelt verdienen eine politische Stimme und verlässliche wirt-schaftliche Rahmenbedingungen. Ohne entschlossenes Handeln drohen Standortverluste und wirt-schaftlicher Schaden“, so Klinge. „Die Branche braucht eine klare Perspektive – Wer lebendige Kom-munen und Innenstädte möchte, muss sich in den kommenden Koalitionsverhandlungen für die Gastwelt einsetzen.“
+++ Zur Denkfabrik: Die 2021 gegründete Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) vernetzt Politik, Ver-bände und hochkarätige Vertreter*innen aller Wertschöpfungssektoren der Tourismus-, Hospitality- und Foodservice-Industrie (wie z.B. Radeberger Gruppe, Deutsche Bahn, Unilever Food, Motel One, Transgourmet, Metro, Center Parcs, Dorint, Bioland, Dussmann, NordCap, Best Reisen, FlixBus, Ratio-nal, Gerolsteiner). Der interdisziplinäre Thinktank kümmert sich inhaltlich vor allem um strategische Zukunftsthemen – wie Mitarbeitergewinnung, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Ernährungswende – und entwickelt praxisnahe Maßnahmen zur effektiveren Krisen-Bewältigung.
Die Mitgliedsunternehmen der Denkfabrik beschäftigen zusammen über 665.000 Mitarbeitende in allen Regionen Deutschlands. +++ www.zukunft-gastwelt.de