Der Geschäftsführer des Münchener Standortes der Party Rent Group spricht über die richtige Balance zwischen Wirkung und Preis im Event-Catering.
Ben Cudok ist Geschäftsführer des Münchener Standortes der Party Rent Group. Aus der Hotellerie kommend verantwortet Cudok die Einführung neuer Kollektionen im Bereich Table Top.
Herr Cudok, Tisch decken im Jahr 2014, auf was kommt es an?
Ich könnte jetzt von neuen Stilrichtungen wie Vintage und ausgefallenen Farben erzählen, aber im Grunde beschränkt sich doch alles wieder auf eine beständige Entwicklung: Mehr Individualität. Das erleben wir ja nicht nur im Eventcatering. Viele Marken im Konsumgüterbereich feiern mit Mass Customization ja derzeit große Erfolge. Als Vermieter müssen auch wir die Waage finden: Wie tief bedient man eine bestimmte Nische, welche Special-Interest-Produkte kann man Caterern anbieten, ohne zu riskieren, dass diese kurze Zeit später in den Regalen vollstauben.
Wie bringt man als Caterer mehr Individualität auf den Tisch?
Ich finde es immer wichtig, das große Ganze – also das komplette Set – zu sehen. In der Basis ein Porzellan, das zum Anspruch des Caterings passt, zu luxuriös muss es an dieser Stelle gar nicht sein. Wer experimentierfreudig ist, kann tatsächlich mit Farben und Formen arbeiten. Hier gibt es wunderbare Kombinationsmöglichkeiten mit Glas und Besteck. Akzente setzt man mit dekorativen Elementen. Floristik, Kerzen, Vasen, auch Holz – so lässt sich wunderbar das Thema des Caterings auf dem Tisch inszenieren. Nur übertreiben sollte man es damit nicht, das wäre einfach nicht mehr zeitgemäß und lenkt womöglich zu sehr vom Catering ab. All diese Elemente lassen sehr viel Variation zu, in der Folge erlebt der Gast immer wieder neue Präsentationen.
Wer immer etwas Neues auf den Tisch bringen will, greift womöglich tief in die Tasche…
Innovationen und Einsparungen passen nicht zusammen, so viel steht fest. Langfristig kann man aus Kostensicht für ein eigenes Sortiment argumentieren, anfangs ist das Investment dann aber umso höher. Bis sich das amortisiert hat, ist bereits der nächste Trend da. Fakt ist, dass das Darstellungsspektrum eines festen Sortiments irgendwann ausgeschöpft ist. Letztlich muss man es vom eigenen Konzept abhängig machen: Die neuen Pop-Up-Caterings leben beispielsweise von genau dieser Abwechslung. Hier profitieren Betreiber von dem Vermietsystem und immer neuen Produkten. Bezahlbarkeit gehört zu den wichtigsten Kriterien bei der Auswahl neuer Produkte. Es ist und bleibt ein Spannungsfeld zwischen „Modeimpulsen“ und nachhaltiger Nutzbarkeit.