Wer die Münchner leonardi GmbH kennt, weiß dass hier lange nicht mehr von einer klassischen Kantine gesprochen werden darf. Das neuen Mitarbeiterrestaurant arabeska beweist, wozu Kantine heute gastronomisch in der Lage sind. Solange natürlich einige wichtigste Einflussfaktoren zusammenkommen. (Von Asim Loncaric)
Kennen Sie Francesco Leonardi? Er war im 18. Jahrhundert Chefkoch an zahlreichen europäischen Höfen. Seine Kochkunst war damals zumindest für die Adligen und Betuchten in aller Munde. Ein idealer Namen also für ein Unternehmen, das sich der Lust am Kochen verschrieben hast. Die leonardi GmbH wurde im Jahre 2009 unter anderem von Thomas Kisters, damals noch bei Reisner & Frank, gegründet. Sein Ziel war es „außergewöhnliche Konzepte für die Gastronomie in der Unternehmenswelt zu entwickeln“. Die erste Location hatte es dann auch gleich in sich: Mit Hochhausneubau des Süddeutschen Verlag (SV) 2008 und dem Umzug von rund 1.700 Mitarbeitern aus der Münchner Innenstadt in das Gewerbegebiet Steinhausen, sollte die Gastronomie weiterhin attraktiv bleiben. Immerhin waren die Mitarbeiter eine gewisse kulinarische Vielfalt aus der Münchner Innenstadt gewohnt. Gastronomie können wir, möglicherweise sogar noch besser – mit dieser Daraus entwickelte sich ein eigenständiges Gastronomieprojekt und dieses führte aufgrund seines Erfolges zur Gründung von leonardi.
Gastronomisch im High-End-Bereich
Ab 1. März 2015 übernahm leonardi dann die Betriebsverpflegung mit 1.050 qm Gastronomiefläche im Bürogebäude arabeska, das von der Bayerischen Ärzteversorgung, einem der zwölf Versorgungswerke unter dem Dach der Bayerischen Versorgungskammer finanziert und errichtet wurde. Der Mietvertrag sieht eine Dauer von zehn Jahren vor. leonardi bewirtschaftet sowohl eine Kaffeebar also auch ein Restaurant mit mehreren Food-Courts. „leonardi vereint höchste Ansprüche an Service mit qualitativ hochwertigen, regionalen und frischen Produkten. Unsere beiden Mieter, die Münchner Patent- und Rechtsanwaltskanzlei Hoffmann & Eitle und die Swiss Re Europe S.A. können sich hier auf eine erstklassige Gastronomie freuen“, so Hermann Mill, zuständig für die Gewerbevermietung arabeska bei der Bayerischen Versorgungkammer. Doch was sind die Besonderheiten dieser „erstklassigen Gastronomie“? Das Prinzip dahinter ist eine konsequente Orientierung auf das Wohlfühlen und eine bewusst gesunde Ernährung gepaart mit einem Frischekonzept. Nahezu alles wird vor den Augen des Gastes frisch zubereitet. Daher ist die Produktionsküche im Hintergrund bewusst klein gehalten. Zudem wird immer in kleinen Chargen nachproduziert, um lange Standzeiten in der Ausgabe zu vermeiden. Der Gast soll nicht nur zu den gängigen Mittagszeiten ins Restaurant kommen sondern am Besten mehrmals kommen. So findet er ein Frühstücksangebot mit beispielsweise hausgemachtem Birchermüsli ebenso wie das Lunch mit marktfrischen Zutaten, den Espresso danach aus einer Eigenröstung wie auch das Dessert bzw. Kuchen und Torten aus der hauseigenen Patisserie. Lange Speisepläne mehrere Wochen im Voraus gebe es, so Kisters, bei ihm nicht. Das Speisenangebot hänge u.a. vom Wetter und/oder den aktuellen Einkaufspreisen ab und kann daher auch mal kurzfristig variieren.
Ungewohnter Service
Bei Essenspreisen, die auch über der Zehn-Euro-Grenze liegen, bekommen die Gäste auch einen Service, der sich von anderen abhebt. So gibt es keine Tabletts. Die Gäste nehmen sich ihren Teller an den Food-Courts, bezahlen und nehmen an den Tischen ihren Platz ein. Hier finden sich Besteck und kostenlose Getränke. Immer wieder kommen Servicekräfte, fragen, ob es geschmeckt hat oder ob man ein Dessert möchte. Zudem räumen sie auch gleich den Tisch ab. Alles, wie man es aus der Gastronomie kennt. Das ist das Geheimnis der leonardi-Philosophie und das macht sie heute noch einzigartig.