Mit der Kochschmiede führt Sodexo ein internes Ausbildungsprogramm, das Küchenhilfen in nur 15 Monaten zum IHK-geprüften Koch qualifiziert. CATERING MANAGEMENT sprach mit Anna Olchvary, Head of Learning and Development bei Sodexo, über Herausforderungen, Erfolge und Zukunftspläne.
Frau Olchvary, die Kochschmiede findet bereits im dritten Jahrgang statt. Wie hat sich das weiterentwickelt?
Das Grundraster ist gleich geblieben: Die Ausbildung zum Koch findet im verkürzten Verlauf statt, also in 15 statt in 36 Monaten. Die Ausbildung selbst ist in fünf Module unterteilt, innerhalb derer die Teilnehmer online im E-Learning, aber auch im Betrieb arbeiten. Zu dieser Zeit werden sie sowohl von ihrem Betriebs- beziehungsweise Küchenleitern, aber auch über die Personalentwicklung von Sodexo betreut. Nach jedem abgeschlossenen Modul findet ein Präsenztag in der GBZ in Koblenz statt, bei dem Detlef Ueter den Lehrlingen dann passend zur gerade erlernten Theorie praktisches Wissen vermittelt und Tipps und Tricks zum Kochen an die Hand gibt. Durch die innerhalb der letzten zwei Jahre gesammelten Erfahrungen ist es uns inzwischen gelungen, unser Betreuungskonzept wesentlich auszubauen. Beispielsweise kommt zu jedem Präsenztag in der GBZ ein erfahrener Alumni aus früheren Jahrgängen hinzu. Er teilt vor Ort seine Erfahrungen aus erster Hand mit, gibt Anregungen und nimmt den Teilnehmern vielleicht auch ihre Ängste. Der Austausch findet nun wesentlich feingestrickter statt.
Welche Eignungen muss ein Bewerber mitbringen, um angenommen zu werden?
Insgesamt haben wir 15 Plätze für das Programm pro Jahrgang zu vergeben. Auch wenn nur 15 Bewerbungen eingereicht werden, lassen wir den Bewerbertag stattfinden, um zu prüfen, ob tatsächlich alle Kandidaten qualifiziert genug sind. Neben den mind. 3,5 Jahren Berufserfahrung als Beikoch oder Küchenhilfe sollten Bewerber nämlich allen voran ein gewisses Niveau an Deutschkenntnissen mitbringen. Das Lesewerk „Der junge Koch“ ist essenziell für die Ausbildung und sehr fachspezifisch.
Was, wenn genau aber eben diese nicht ausreichen?
Wir hatten direkt im ersten Jahrgang einen Bewerber, der zwar praktisch alle Zugangsqualifikationen vorweisen konnte, aber unserer Sprache nur ungenügend mächtig war. Sodexo hat ihm dann einen Deutschkurs finanziert. Er hat diesen innerhalb von nur einem halben Jahr abgeschlossen und sich direkt im Anschluss wieder bei uns beworben. Der Unterschied seiner sprachlichen Fähigkeiten war wirklich enorm! Er konnte im zweiten Jahrgang der Kochschmiede dann teilnehmen. Solch eine Leistungssteigerung fordert aber entsprechend Motivation seitens des Auszubildenden.
Welche Chancen haben die Absolventen der Kochschmiede im späteren Berufsleben?
Nicht jeder Teilnehmer, der seinen IHK-Abschluss schafft, bekommt anschließend automatisch eine neue Stelle als Koch. Wir können aber mit Stolz verkünden, dass vom ersten Abschlussjahrgang der Kochschmiede tatsächlich 90 Prozent der Absolventen aktuell bei uns als Köche angestellt sind. Einer von ihnen steigt gerade weiter die Karriereleiter auf und übt sich bereits in stellvertretender Betriebsleitung. Ziel ist grundsätzlich, unsere offenen Kochstellen durch die neu ausgebildeten Köche zu besetzen. Hin und wieder klappt das nicht sofort, wenn dem Absolventen die persönliche Lebenssituation im Weg steht. In ländlicheren Regionen haben wir beispielsweise weniger Betriebe als in Ballungsgebieten und es dauert dann manchmal etwas, bis wir die Person an einen passenden Betrieb vermitteln können. Wir betreuen sie aber auch nach ihrem Abschluss in der Kochschmiede und unterstützen sie, wo es nur geht.