Für nur vier Cent mehr pro Mahlzeit gibt es ein gesünderes Schulessen nach DGE-Standard. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie zu Kosten- und Preisstrukturen in der Schulverpflegung (KuPS), die kürzlich auf dem Bundeskongress Schulverpflegung in Berlin vorgestellt wurde. So einfach das klingt, so gewaltig sind die tatsächlichen Herausforderungen. Das machte die anschließende Diskussion deutlich. (Von Sabine Hartleif)
Auftraggeber der DGE-Studie unter Federführung von Dr. Meike Ernestine Tecklenburg ist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es lenkte erstmals den Fokus auf die Kosten, die bei den Kommunen für die Schulverpflegung anfallen. Und die sind beträchtlich. Wie die Befragung von bundesweit 488 Schulträgern ergab, sorgen die Kommunen mit hochgerechnet bis zu 1,2 Milliarden Euro jährlich dafür, dass Eltern in der Regel nicht mehr als 3,50 Euro je Schulessen ausgeben müssen. Die Unterstützung reicht dabei von direkten Zuschüssen (27 %), über die Bezahlung des Ausgabepersonals (29 %) und die Übernahme der Betriebskosten (56 %) bis hin zur Bereitstellung des Mobiliars für den Speiseraum (95 %).
Es darf keine Ausreden mehr geben
Viele Kommunen sind so damit beschäftigt, Mensen zu bauen oder geeignete Caterer zu finden, dass sie sich nicht auch noch mit dem DGE-Qualitätsstandard auseinandersetzen wollen“, sagte Ernährungsministerin Julia Klöckner bei der Präsentation der KuPS-Studie. Außerdem gelte gesundes Essen oft als zu teuer. Dass das nicht stimmt, sei nun erstmals wissenschaftlich belastbar nachgewiesen worden. „Wenn nur ein einstelliger Cent-Betrag den Unterschied macht, darf es keine Ausreden mehr geben für die flächendeckende Anwendung des DGE-Standards“, mahnte Klöckner.
Vor allem Schulen mit gut besuchten Mensen sollten eigentlich in der Lage sein, die politisch gewünschte Qualität zu bieten. Eine DGE-Modellrechnung für Grundschulen mit Mischküchen ermittelt Kosten in Höhe von 7,46 Euro je Mahlzeit wenn weniger als 100 Schüler täglich warm essen. Bei Zahlen zwischen 300 und 600 Speisen täglich, fallen dagegen nur noch 3,67 Euro an.