In Lobbys, auf dem Hotelgang oder im Fitnessbereich – Automaten lösen in der Hotellerie immer mehr Minibars auf dem Zimmer ab. Digitale Bestellprozesse erleichtern dabei den Absatz. (Von Karoline Giokas)
Seit der Überarbeitung des Kriterienkatalogs der Deutschen Hotelklassifizierung können auch Hotels in der Vier-Sterne- Kategorie auf die klassische Minibar im Hotelzimmer verzichten. Bis 2015 wurde ein Getränkeautomat bzw. die Getränkestation lediglich mit einem Punkt bewertet. „Die Minibar hingegen war Mindestvoraussetzung bei Vier- und Fünf-Sterne- Hotels. Heute kann ein Automat als sogenannte ‚Maxibar‘ auf der Etage die Minibar auf dem Hotelzimmer auch in Hotels der Vier-Sterne-Kategorie ersetzen“, so Dehoga-Sprecherin Stefanie Heckel. Das Vending in der Hotellerie erlebt seitdem einen deutlichen Aufschwung.
Neue Konzepte auf dem Vormarsch
Das gambino Hotel Cincinnati im Münchner Stadtviertel Fasangarten hat bei der Eröffnung im Sommer 2017 beispielsweise bewusst auf eine hauseigene Gastronomie verzichtet und stellt seinem stil- und preisbewussten Gasten stattdessen einen foodji-Automaten in der kommunikativen Lobby des Hauses zur Verfügung. Hier können die Gäste zwischen 25 bis 30 verschiedenen nachhaltigen und frischen Convenience-Gerichten wählen. Blumenkohl- Minz-Gazpacho von Jarmino, Chia Mango Pudding von Dean& David und dazu ein Kokosnuss-Wasser von Marc&Monkeys – das klingt eher wie ein Abendessen aus dem Super-Food-Restaurant als nach Automatenfutter und genau darum geht es bei foodji: „Frische, gesunde Lebensmittel, mit höchsten qualitativen Standards, verbunden mit der Convenience und stetigen Verfügbarkeit eines Automaten“, erklärt Felix Munte, Geschäftsführer von foodji. „Jeder zweite Gast nutzt dieses Angebot. Die Wartung und derzeit zwei Mal wöchentliche Bestückung läuft derzeit noch über uns.“ Die Produkte kosten zwischen zwei und neun Euro und können über eine App bereits vor dem Eintreffen im Hotel reserviert und bezahlt werden. Die Ausgabe erfolgt anschließend mithilfe eines QR-Codes. Der digitalisierte Bestellprozess sorgt dafür, dass an der Pickup-Station keine Wartezeiten entstehen. Für das zweite Haus der Marke, das 2020 in München seine Pforten öffnen soll, sind bereits zwei foodji-Automaten geplant.
Bestückung über Operator
Auch zum modernen Konzept des im September 2018 eröffneten Schulz Hotel Berlin passt die Verpflegung via Automat. Hier kommen je ein Sielaff-Automat SiLine SnackS und ein SiLine GFL zum Einsatz. „Unsere Gäste können frei entscheiden, wann sie etwas haben möchten, und genießen eine größere Auswahl als in einer Minibar“, bestätigt Beatrice Tzschentke von Schulz Hotels Berlin. „Zudem ist das preislich attraktiver.“ Eine Maxibar-Lösung stellt aber nicht nur die 24/7-Versorgung der Hotelgäste mit Getränken und Snacks sicher, sie bietet darüber hinaus auch variable Möglichkeiten. „Wir stellen mit diesen beiden Automaten unseren Gasten neben den klassischen F&B-Leistungen auch Gebrauchsartikel wie Handtücher, Hygiene-Produkte und Vorhangschlösser zur Verfügung“, so Tzschentke. Der Personalaufwand lässt sich dabei im Hotel selbst auf ein Minimum reduzieren, denn auch die Bestückung läuft über den Vending-Operator.