Ministerin Priska Hinz: Erfolgreiches hessisches Angebot geht weiter
Sich nicht nur gesund, sondern auch klimaschonend ernähren wollen immer mehr Menschen. Und das nicht nur zuhause, sondern auch bei der Arbeit. Hessens Verbraucherschutzministerin Priska Hinz sieht Fortschritte bei der nachhaltigen Ernährung in der Gemeinschaftsverpflegung. Immer mehr Kantinen und Großküchen bieten ihren Kunden solche Gerichte an. Hinz hatte vor drei Jahren eine Offensive für ein gesundes, regionales und nachhaltiges Verpflegungsangebot angekündigt und den Gastronomen dafür Unterstützung durch kostenlose Beratung versprochen. Inzwischen profitieren wöchentlich bereits rund 50.000 Gäste hessenweit davon. So viele Menschen erreichen zusammen alle Küchen, die bereits die Beratung in Anspruch genommen haben.
„Die Beratung wird stark nachgefragt. Es geht um mehr Regionalität und Bioangebote, weniger Lebensmittelverschwendung und ums Klima. Dabei kommen wir gut voran“, so die Ministerin. Die Hälfte der beteiligten Kantinen verantworten ein Verpflegungsangebot in Einrichtungen öffentlicher Trägerschaft. Es sind aber auch große internationale Unternehmen mit dabei, ebenso das Restaurant und Proficamp von Eintracht Frankfurt. „Die Beratung ist für die Unternehmen kostenlos, weil das Land dafür bezahlt“, erklärte Hinz, „und weil das Angebot so erfolgreich läuft, soll es auch in den kommenden Jahren weitergehen,“ freute sich die Ministerin. Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz stellt dafür 200.000 Euro pro Jahr zur Verfügung.
Ein Rezept: mehr Frischkost und Bio, regionale Lieferanten, informierte Kunden
Und so funktioniert die Maßnahme: Die mehrtägigen Beratungen werden von der FiBL Projekte GmbH aus Frankfurt am Main durchgeführt. Nach einer Bestandaufnahme geht es um mögliche Veränderungen bei der Speiseplangestaltung, den Rezepturen und dem Kücheninventar. Auch die Kundeninformation, die Umstellung auf einen höheren Frischkostanteil oder die Verringerung des Lebensmittelabfalls werden besprochen. Ferner werden regionale Lieferantenstrukturen für Lebensmittel in Bio-Qualität aufgebaut, ein Monitoring zur Erfassung des Lebensmittelabfalls eingeführt oder Speisen im Hinblick auf ihre CO2-Bilanz optimiert. Wer möchte, kann sich auch zu baulich-energetischen Fragen, dem Bestell- und Abrechnungswesen oder dem energieeffizienten Einsatz von Küchengeräten beraten lassen.
Beispiel mit Vorbildcharakter: Eintracht Frankfurt ProfiCamp
Das Betriebs-Restaurant des 2021 eröffneten Eintracht Frankfurt ProfiCamp wollte im Rahmen der Beratung den Anteil von Bio-Lebensmitteln und Produkten aus der Region erhöhen und ein regelmäßiges Monitoring einführen, um Lebensmittelabfälle noch weiter zu reduzieren. Auch haben sich die Verpflegungsverantwortlichen gemeinsam mit dem Berater auf den Weg gemacht, den Energieverbrauch in der Küche zu senken. Das Restaurant der Betriebsverpflegung und das Proficamp setzen bei der Verpflegung auf ein gesundheitsförderliches und sportlergerechtes Frischkostangebot, das auch in Sachen Nachhaltigkeit den Ball ins Rollen bringt.
Es geht weiter – Hessen will „100 KlimaKantinen“
Um Kantinen und Großküchen in ganz Hessen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Außer-Haus-Verpflegung zu unterstützen, hat das Ministerium eine Möglichkeit zum fachlichen Austausch geschaffen: das Netzwerk „100 KlimaKantinen“. Es ist, wie die kostenlose Beratungsangebote, ein Baustein der Hessischen Ernährungsstrategie.
Weitere Informationen unter: www.umwelt.hessen.de/ernaehrungsstrategie