Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) sieht noch kein Ende der Dioxin-Gefahr in Lebensmitteln. «Eine generelle Entwarnung zu geben wäre voreilig», sagte Aigner der «Bild am Sonntag». Die Bundesministerin betonte: «Der Fall ist von den zuständigen Landesbehörden noch nicht vollständig aufgeklärt.
Vorrangig muss dafür gesorgt werden, dass belastetes Futtermittel zurückverfolgt wird und und belastete Produkte nicht in den Handel gelangen.» Dass die Nachfrage nach bestimmten Produkten zurückgehe, sei «ein schwerer Schlag für unsere Bauern».
Aigner, die auch für Ernährung und Verbraucherschutz zuständig ist, bezeichnete «üble Machenschaften weniger Leute» als Ursache für das Dioxin in Futtermitteln, Eiern und Fleisch. Sie werde «den Verdacht nicht los, dass sich hier kriminelle Energie mit erschreckender Skrupellosigkeit paart». Die CSU-Politikerin forderte harte Maßnahmen gegen verantwortliche Futtermittelhersteller. Mit Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sei sie sich einig, dass der Strafrahmen für Lebensmittelverseuchungen überprüft werden müsse. Die Agrarministerin äußerte sich in dem Interview nicht dazu, ob etwa die Industrialisierung der Landwirtschaft zu dem Skandal beigetragen habe. (dpa)