Mehrere Automobilhersteller fahren ihr Produktion an den deutschen Standorten langsam wieder hoch. CATERING MANAGEMENT hat nachgefragt, ob es einen auch für die Eröffnung der Betriebsrestaurants einen konkreten Fahrplan gibt. (wie/gio)
Im Audi-Stammwerk Ingolstadt wurde die Produktion beispielsweise am 29. April 2020 wieder auf einer Linie gestartet. Wegen der Corona-Krise wurde die Fertigung Mitte März kontrolliert heruntergefahren – auch in den dazugehörigen Mitarbeiter-Kantinen: „In einem ersten Schritt haben wir die Sitzplätze in
unseren Audi-Betriebsrestaurants in Ingolstadt und Neckarsulm zunächst um die Hälfte reduziert, später auf maximal 30 Prozent“, berichtet Christian Lexhaller, Leiter der Audi-Betriebsrestaurants in Ingolstadt. Ab 24. März wurde dann auf einen reinen Take-away-Betrieb mit Einweg-Menüboxen und -Besteck umgestellt und die Auswahl an Menüs reduziert. „Die Kaffeeautomaten sind gesperrt, um die Aufenthaltszeit im Restaurant auf ein Minimum zu reduzieren und gleichzeitig das Bilden von größeren Gruppen zu vermeiden.“
Derzeit sind in Ingolstadt fünf von zwölf Betriebsrestaurants geöffnet. „Aktuell fahren wir an all unseren Standorten ‚auf Sicht‘ und beobachten die Nachfrage von Tag zu Tag, um zu entscheiden, wie und wann wir weitere Restaurants öffnen“, so Lexhaller.
Bitte auf Abstand
Um die vorgegebenen Abstandsregeln und die Hygienemaßnahmen einzuhalten, wurde an den Kassen und den Essensausgabestellen Plexiglas-Schutzscheiben angebracht und Markierungen mit 1,5m Abstand am Boden aufgeklebt. „Dder Sitzplatzbereich bleibt vorerst weiterhin geschlossen. Die Reinigungs- und Desinfektionsintervalle, z.B. für Türklinken an den Eingangstüren, haben wir deutlich erhöht. Außerdem tragen unsere Mitarbeiter und Mitarbieterinnen im Küchen- und Ausgabebereich bereits seit dem 6. April Handschuhe sowie Mund-Nasen-Schutz-Masken“
Starke Abhängigkeit von Rahmenbedingungen
Auch die BMW-Werke im niederbayerischen Dingolfing sollen laut Medienberichten zufolge nach wochenlangem Stillstand ab dem 11. Mai ihr Autoproduktion wieder starten. Martin Straubinger, Leiter Gastronomie BMW Group, zur Wiedereröffnung der BMW-Betriebsrestaurants: „Grundsätzlich hängt die künftige Verpflegung der Mitarbeiter bzw. das Handling sehr stark von den jeweiligen politischen Rahmenbedingungen und behördlichen Auflagen ab. Wir haben für unsere Standorte einen Stufenplan entwickelt: damit sind wir in verschiedenen Szenarien jeweils konform mit den Regelungen und können adäquate Verpflegungsangebote zur Verfügung stellen.“ Ein Bestandteil sei dabei auch der Ausbau von „to go“-Optionen.
„Manche Vorgaben, wie Abstandsgebote werden uns noch lange begleiten, daher richten wir unser Angebot mehr auf Differenzierung und Entzerrung aus: Also mehr „to go“, verstärktes Warmangebot zum Mitnehmen sowie die Erweiterung des Angebotsspektrums von Automaten über Foodtrucks bis hin zu herkömmlichen Einrichtungen.“