Im Bürgerkriegsland Somalia sind derzeit 2,4 Millionen Menschen – ein Drittel der Bevölkerung – von Hunger bedroht. Darauf wies ein Bündnis von 31 Hilfsorganisationen am Freitag in Nairobi hin. Zu der immer kritischeren Lage habe neben dem andauernden Konflikt in weiten Teilen des Landes auch die schlimmste Dürre seit Jahren beigetragen. Die UN haben bereits vor Monaten einen internationalen Hilfsappell für Somalia und andere von Dürre betroffenen Staaten am Horn von Afrika gestartet. Bisher seien die Mittel zur Versorgung der Menschen in Somalia aber unzureichend, warnten unter anderem Care, Oxfam, International Rescue Committee und Save the Children.
Kein Zugang für westliche Hilfsorganisationen
Besonders dramatisch ist die Lage im Süden Somalias, wo nach Einschätzung der Helfer jedes vierte Kind schwer unterernährt ist. Insgesamt gehen die Hilfsorganisation derzeit von landesweit mehr als 240 000 akut unterernährten Kindern aus. Im traditionell von Viehzucht und nomadischer Lebensweise geprägten Somalia haben viele Familien bereits ihr Vieh verloren, andere wanderten mit den Überresten ihrer Herden in die Städte, um ihre Tiere dort grasen zu lassen.
Gleichzeitig sind die Lebensmittelpreise dramatisch gestiegen. Mehr als 55 000 Menschen wurden durch die Dürre bereits gezwungen, ihre Dörfer zu verlassen. Die Hilfsorganisationen warnen vor der weiteren Verschlechterung der humanitären Lage in Somalia, wo bereits knapp 1,5 Millionen Bürgerkriegsflüchtlinge leben. Mehr als 650 000 Menschen sind vor dem Konflikt in die Nachbarstaaten geflohen. Somalia hat seit 20 Jahren keine funktionierende Regierung. Die vor allem im Süden große Gebiete kontrollierende radikalislamische Al-Schabaab-Miliz verwehrt westlichen Hilfsorganisationen den Zugang. (dpa)
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