Das in Tierfutter gefundene Gift Dioxin könnte mit Wissen der Hersteller in die Nahrung gelangt sein. Ermittler haben Anhaltspunkte dafür gefunden, dass die dioxinhaltigen Fette systematisch so lange verdünnt wurden, bis die Grenzwerte eingehalten wurden. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch aus Behördenkreisen der beteiligten Bundesländer.
Von einem Produktionstag seien Mischproben beschlagnahmt worden, bei denen die hohe Dioxin-Eingangsbelastung immer weiter reduziert worden war, hieß es in den Kreisen. Damit das Labor nicht Alarm schlägt, seien die Proben als technische Fette deklariert und eingeschickt worden.
«Wir müssen das erst noch prüfen», sagte dazu Oberstaatsanwalt Ralph Döpper von der Staatsanwaltschaft im schleswig-holsteinischen Itzehoe der dpa. «Wir werten das Material aus.» Die Ermittler haben den Verdacht, dass der Eintrag über eine nicht registrierte Mischanlage im niedersächsischen Bösel erfolgt ist, die für den
Futtermittel- Hersteller Harles und Jentzsch betrieben worden sein soll.
Vor einigen Tagen war bekanntgeworden, dass bei Eigenkontrollen bereits im März 2010 erhöhte Dioxin-Werte gemessen worden waren. Das Unternehmen soll dies den Behörden aber verschwiegen haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Verantwortliche des Futterfett- Herstellers nicht nur wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das
Lebens- und Futtermittelrecht. Die Behörde sieht auch den Anfangsverdacht des Betrugs und des Verstoßes gegen die Abgabenordnung. (dpa)