Die italienische Finanzpolizei ermittelt wegen möglichen Insider-Handels und Kurstreiberei bei der schrittweisen Übernahme des Milchriesen Parmalat durch den Lactalis-Konzern.
Die Mailänder Büroräume von vier Bankhäusern, darunter Intesa Sanpaolo und Crédit Agricole, sowie der Beratergesellschaften Image Buildung und Brunswick wurden am Mittwoch durchsucht, wie italienische Medien berichteten.
Ermittelt werde gegen vier Personen, darunter sei auch ein Manager der Intesa Sanpaolo. Auch eine Wohnung wurde durchsucht.
Schulden zwangen Parmalat in die Knie
Der französische Lactalis-Konzern will Parmalat für knapp 3,4 Milliarden Euro ganz übernehmen. Die derzeitigen Ermittlungen beziehen sich auf die letzte Aufstockung des Lactalis-Anteils vom März, heißt es, als Europas größter Molkerei-Riese seine Beteiligung auf knapp 30 Prozent erhöhte. Lactalis hatte damals ein Parmalat-Aktienpaket von den ausländischen Fonds Skagen, MacKenzie und Zenit übernommen.
Eine von Rom angestrebte italienische Lösung für Parmalat über ein Konsortium kam nicht zustande. Parmalat war im Dezember 2003 unter einem Schuldenberg von mehr als 14 Milliarden Euro zusammengebrochen. Der Ex-Parmalat-Chef Calisto Tanzi hatte mit seinen Mitarbeitern über Jahre Bilanzen gefälscht. Der Fall gilt als einer der größten Betrugsskandale der europäischen Unternehmensgeschichte. (dpa)
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