Von der einstigen Feinkost-Metzgerei hat sich Broich zu einem der Top-Caterer für Events gemausert. Das Unternehmen wurde schon 1891 gegründet. In CATERING MANAGEMENT verrät Gastgeber Georg W. Broich, worauf es im hart umkämpften Event-Business ankommt.
Ob Hochzeitsfeier, Business-Event oder eine spannende Sportveranstaltung – vor allem die kulinarischen Genüsse sind es, die vielen Gästen noch lange in Erinnerung bleiben. Herr Broich, welchen Stellenwert nimmt das Catering innerhalb eines Events ein?
Einen weitaus größeren als sich viele vorstellen … Warmer Weißwein, kalte Hauptspeisen oder unfreundliches Servicepersonal bleiben wesentlich länger in Erinnerung als schlechte Akustik oder eine lausige Band. Nach unserem Motto „we grant moments“, möchten wir besondere kleine Momente verschenken und eben gerade mit diesen dem Gast nachhaltig in Erinnerung bleiben. Die Aufgabe unseres Servicepersonals ist es also, ein gewisses Fünkchen mehr Aufmerksamkeit aufbringen, z.B. für ausreichend Eis sorgen, wenn er bemerkt, dass der Gast seinen Weißwein gerne gekühlt trinkt oder ihm ein Feuerzeug zu reichen, wenn er seines selbst nicht findet. Natürlich ist das bei einer Hochzeit im kleinen Kreis einfacher als bei einem Kongress, bei dem 3.000 Menschen in der Pause zum Essen stürmen.
Welche Kompetenzen muss ein Catering-Unternehmen neben dem Bereitstellen von Food & Beverage erfüllen?
Früher waren wir als Caterer fast ausschließlich für den kulinarischen Part zuständig. Inzwischen sind wir immer öfter gefordert, auch andere Aufgaben zu übernehmen und werden damit praktisch zum Full-Service-Dienstleister. Neben einem stilvollen Tischarrangement sollte vor allem das Servicepersonal eine gewisse Begeisterung beim Gast wecken – ihm also das Gefühl geben, nicht irgendwer zu sein, sondern wirklich umsorgt zu werden. Mein Kollege KP Kofler sagt zudem immer, Event-Catering ist Logistik mit der Lila Schleife. Denn wenn logistisch alles reibungslos abläuft, schafft das in erster Linie vor allem Vertrauen beim Kunden – ich sehe das schon fast als Kernkompetenz. Es ist nämlich enorm wichtig für einen Caterer, dass ihm sein Kunde auch dann vertraut alles zum Wohl des Gastes bestens umzusetzen, wenn mal eine unvorhergesehene, schwierige Situation auftritt.
Was war denn die schwierigste Herausforderung, der Sie bisher gegenüberstanden?
Ein Messecatering in Hyderabad, Indien. Wir haben lediglich unser Equipment in Flugcontainern dorthin transportiert. Eben dieses stand aber dann irgendwann auf dem Flughafen unter Wasser und die Geräte waren teilweise nicht mehr funktionsfähig. Da galt es zu improvisieren. Alleine Wasser nur zum Kochen und Spülen zu organisieren … das war schon sehr sportlich. Getränke und Lebensmittel mussten wir vor Ort einkaufen – hatten aber das große Glück, dass die Metro direkt in Hyderabad vertreten ist und wir von Deutschland aus schon abklären konnten, welche Lebensmittel vor Ort verfügbar sind. Beim Transport auf den Tuktuks zur Veranstaltung hatten wir dann auch noch etwas unerwarteten Schwund durch Langfinger.
Mit welchen Anforderungen sehen Sie sich als Caterer aktuell konfrontiert? Ergeben sich daraus auch neue Angebotsstrategien?
Das Thema Allergene und Essgewohnheiten wie beispielsweise vegetarische oder vegane Gerichte nehmen immer mehr zu. Ebenso der Wunsch der Kunden nach Nachhaltigkeit, sprich Regionalität, Saisonalität und Bio-Anbau – zumindest, sofern sich dieser mit dem Budget vereinbaren lässt. Zusätzliche Angebotsstrategienentwickeln sich dadurch vielleicht nicht, werden aber immer komplexer.
Lesen Sie den vollständigen Artikel in der Dezember-Ausgabe 2018 von CATERING MANAGEMENT.