Am 6. März 1930 konnte man in den USA in einem kleinen Lebensmittelgeschäft erstmals tiefgekühlte Produkte kaufen. Dies war die Geburtsstunde der Tiefkühlkost und damit eine der größten Innovationen in Sachen Haltbarmachung von Lebensmitteln: Die Schockfrostung.
Diese besonders schonende Art der Konservierung erfolgt ganz ohne Zugabe von Konservierungsstoffen rein durch die Kälte. Die ersten Lebensmittel, die es tiefgekühlt zu kaufen gab, waren Gemüse, Obst und Fisch. In Deutschland wurden Tiefkühlprodukte erstmals auf der 1955 auf der Anuga in Köln vorgestellt. Heutzutage verwendet so gut wie jeder Haushalt (97,5 Prozent) Tiefkühlprodukte. Als Erfinder der Tiefkühlkost gilt der Amerikaner Clarence Birdseye. Bei Expeditionen nach Neufundland beobachtete der Meeresbiologe die einheimischen Inuit dabei, wie sie ihre frischen Lebensmittel einfroren, indem sie sie in den bis zu minus 45 Grad Celsius kalten Wind hängten. Die so tiefgekühlten Lebensmittel hielten den ganzen Winter über und schmeckten nach dem Auftauen auch nach Wochen und Monaten noch genauso frisch wie gerade erst gefangen oder erlegt – eine Idee war geboren.
Aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken
Lebensmittel auf diese Art und Weise ohne Geschmacks- und Qualitätsverlust für einen längeren Zeitraum haltbar zu machen, faszinierte Birdseye. Er entwickelte die erste Schockgefrieranlage. Mit dieser gelang es ihm erstmals ganze Fische, Fischfilets, Gemüse, Fleisch und andere Lebensmittel innerhalb kürzester Zeit schonend tiefzukühlen – so wie in der arktischen Kälte Neufundlands. 90 Jahre später ist seine Erfindung aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken. In Deutschland bieten die Supermärkte dem Verbraucher in ihren Tiefkühltruhen bundesweit mehr als 17.000 gefrorene Artikel an. Übrigens liegt der jährliche Pro-Kopf-Verbraucher an TK-Ware in Deutschland bei 46 Kilogramm. 1960 lag dieser noch bei durchschnittlich 800 Gramm.