Erstmals seit Oktober 2009 sind die Preise im deutschen Großhandel wieder rückläufig. Im Vergleich zum Vormonat Mai sanken die Großhandelsverkaufspreise im Juni um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Auch im Jahresvergleich gab es Entspannung: So hatte die Teuerungsrate im Mai mit 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat noch so hoch gelegen wie seit August 2008 nicht mehr. Nun sank sie im Juni auf 5,1 Prozent.
Die Preistreiber sind vor allem Erze, Metalle, Benzin und Diesel.
So waren Erze und Metalle im Juni 24,5 Prozent teurer als im Juni des Vorjahres. Bei den Kraftstoffen gab es ein Plus von 11,8 Prozent. Da die Großhandelspreise über den Einzelhandel oft an die Verbraucher weitergegeben werden, lassen sie Rückschlüsse auf die Inflation zu.
Für Landwirte ist die Entwicklung derzeit positiv: Sie mussten im Juni für Getreide, Saatgut und Futtermittel 3,3 Prozent weniger ausgeben als ein Jahr zuvor. Parallel stiegen die Großhandelspreise für Milch- und Milchprodukte, Eier, Speiseöle und Nahrungsfette um
7,9 Prozent. Obst, Gemüse und Kartoffeln verteuerten sich in der Jahresfrist um 6,7 Prozent. Was von den steigenden Preisen aus dem Großhandel bei den Bauern ankommt, wissen die Statistiker aber nicht.(dpa)