In den 1990er Jahren bis 2004 nahm der Anteil übergewichtiger und adipöser Kinder in der Einschulungsphase deutlich zu. Erfreulicherweise verlangsamte sich bzw. stagnierte der Trend in den folgenden Jahren. Inzwischen konnte in nahezu allen Bundesländern eine Abnahme der Prävalenz festgestellt werden. Derzeit liegt der Anteil übergewichtiger Kinder je nach Bundesland zwischen 8,2 % und 12 %, darunter waren zwischen 2,8 % und 5,3 % adipös. Den geringsten Anteil übergewichtiger und adipöser Kinder haben Baden-Württemberg und Bayern.
Therapien nur begrenzt wirksam
Laut DGE könnten vor allem die gestiegene Problemwahrnehmung und die damit einhergehenden ernährungspolitischen Maßnahmen zu dieser Entwicklung beigetragen haben. So starteten vor gut zehn Jahren auf kommunaler, regionaler und nationaler Ebene zahlreiche Initiativen im Bereich Kita- und Schulverpflegung, wie die Entwicklung und Einführung der DGE-Qualitätsstandards. Allerdings sind die Zahlen für Übergewicht im Kindes- und Jugendalter immer noch auf einem hohen Niveau und geben keinen Anlass zur Entwarnung – insbesondere vor dem Hintergrund, dass extrem übergewichtige Kinder und Jugendliche immer weiter an Gewicht zunehmen und therapeutische Programme nur begrenzt wirksam sind.
Die Ergebnisse des 13. DGE-Ernährungsberichts verdeutlichen, dass weiterhin das Ziel verfolgt werden muss, in allen Altersgruppen Übergewicht zu vermeiden. Übergewicht resultiert in erster Linie aus einer dauerhaft zu hohen Energiezufuhr und gleichzeitig zu wenig Bewegung in Beruf und Freizeit. Prävention fängt im Mutterleib an – mit dem angemessenen Körpergewicht der Schwangeren – und muss sich über alle Altersgruppen sowie gesellschaftlichen Schichten ziehen, so das Fazit der DGE. (dge)