Die Düsseldorfer Stockheim-Gruppe veräußert ihre Sparte Systemgastronomie an die SSP, ein führender weltweit tätiger Verkehrsgastronom. Im Zuge der Vereinbarung erwirbt SSP 25 Hochfrequenzfilialen an den Flughäfen und Hauptbahnhöfen in Düsseldorf und Köln-Bonn sowie am Flughafen Münster-Osnabrück. Die Betriebe, die bislang zur Stockheim (Hbf.-Köln) GmbH bzw. zur Stockheim Systemgastronomie GmbH & Co. KG gehören, umfassen Eigenmarken wie Meister Bock, Cafetiero oder Ida & Frida, aber auch Drittmarken wie Backwerk, Pizza Hut, Kamps, Sushi Factory oder Edeka.
Die in beiden Unternehmen beschäftigten rund 500 Mitarbeiter werden von SSP übernommen. „Das ist ein guter Schritt für alle Beteiligten. Beide Unternehmen legen großen Wert auf eine gesunde Unternehmenskultur, sind dienstleistungsorientiert und setzen hohe Maßstäbe an die geleistete Qualität. Stockheim fokussiert sich künftig auf das Kerngeschäft der Messe- und Eventgastronomie am Standort Düsseldorf, in das wir nach Abschluss des M&A-Prozesses weiter investieren werden“, sagt Özgür Günes, Geschäftsführer der Stockheim-Gruppe. Die Kaufverträge wurden am 29. November 2017 in Düsseldorf unterzeichnet.
Die operative Führung wird SSP voraussichtlich ab Anfang 2018 übernehmen. Dem Verkauf müssen noch die Kartellbehörden zustimmen. Oliver Dörschuck, CEO der SSP für die DACH & FRABEL-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und Belgien) setzt auf eine ambitionierte Wachstumsstrategie: „Wir wollen unsere Präsenz in unseren wachstumsstarken Kompetenzfeldern Hospitality und Service weiter ausbauen. Stockheim und SSP ergänzen sich strategisch sehr gut. Wir können Reisenden mit den neuen Stockheim-Marken eine noch attraktivere und sehr hochwertige Auswahl an Restaurants, Cafés und Stores bieten. Vor allem freuen wir uns, 500 hochqualifizierte und engagierte neue Kollegen bei SSP zu begrüßen und mit ihnen das Geschäft an gleich fünf wichtigen Bahn- und Luftverkehrs-Standorten in Deutschland auszubauen.“
Neuausrichtung durch Sanierungsverfahren
Stockheim führt derzeit ein Sanierungsverfahren durch, mit dem die Neuausrichtung des traditionellen Gastronomieunternehmens vorangetrieben wird. Künftig will sich Stockheim auf seine bisherigen Locations CCD, Messe Düsseldorf, die Rheinterrasse und das Catering konzentrieren, hier alle Energien bündeln und auch weiter investieren. „Im Messe- und Eventcatering weisen wir eine hohe Expertise sowie eine breite Erfahrung auf. Zudem genießen wir einen guten Ruf über Düsseldorfs Grenzen hinaus. Das wollen wir weiter nutzen und ausbauen. Insbesondere von unseren Kunden haben wir deutlich positive Signale erhalten, uns in diesem für Stockheim relevanten Marktumfeld zu unterstützen. Stockheim ist für die Zukunft gerüstet sowie neu und gut aufgestellt“, so Sanierungsgeschäftsführer Dr. Utz Brömmekamp.
Die Familie Stockheim bleibt weiterhin Gesellschafter der Stockheim-Gruppe, die nach dem Verkauf noch rund 230 Mitarbeiter beschäftigen wird. In dem Sanierungsverfahren der Stockheim-Gruppe, die von der Düsseldorfer Wirtschaftsberatung Buchalik Brömmekamp unterstützt und von Sachwalter Dr. Biner Bähr (White & Case) begleitet wird, findet am 20. Dezember 2017 vor dem Amtsgericht Düsseldorf die Gläubigerversammlung statt. In dem Termin stimmen die Gläubiger über die von den Unternehmen vorgelegten Insolvenzpläne ab. Wenn die Gläubiger die Sanierungsvorschläge mittragen und zustimmen, können die Verfahren wenige Wochen danach aufgehoben werden.