Zum ersten Mal überhaupt wird in Bayern Bio-Zucker hergestellt. Laut dem BR hat das Unternehmen Südzucker in seinem Werk im nordschwäbischen Rain am Lech am Montag die Verarbeitung von Bio-Zuckerrüben gestartet. Für die Bio-Bauern der Region lohnt sich der Anbau.
Die Nachfrage nach Bio-Produkten steigt. Und weil in Bio-Marmelade oder Bio-Schokolade natürlich auch Bio-Zucker stecken muss, hat auch die Zuckerrübe aus dem Ökoanbau Konjunktur. Deswegen kommt jetzt laut dem BR erstmals auch Bio-Zucker aus Bayern. Das Unternehmen Südzucker startete am Montag in seinem Werk im nordschwäbischen Rain am Lech die Verarbeitung von Bio-Zuckerrüben. Bislang wurde in Deutschland Bio-Zucker nur im westfälischen Warburg hergestellt.
Kein Kontakt mit konventionellen Rüben
In dem Werk in Rain am Lech werden zunächst einige Tage lang nur Bio-Rüben verarbeitet, bevor danach bis in den Januar hinein die konventionell angebauten Rüben dran sind. Die Produktionsanlagen sind über den Sommer gereinigt worden. So ist sichergestellt, dass zu Beginn der Kampagne die Bio-Rüben nicht in Kontakt mit konventioneller Ware kommen. Im Prinzip läuft die Produktion von Bio-Zucker genauso ab wie bei konventioneller Ware: Der Zucker wird in heißem Wasser aus den Rüben gelöst, danach lässt man das Wasser verdampfen, der Zucker kristallisiert. Der Unterschied jedoch: Bei der Bio-Produktion in der Fabrik dürfen keine künstlich hergestellten Schaumdämpfungsmittel eingesetzt werden. Stattdessen seien nur Saaten-Öle auf Bio-Basis erlaubt, erklärt Werkleiter Wolfgang Vogl.
Gute Preise für Bio-Rüben
Für die Bio-Bauern der Region lohnt sich der Anbau, denn zum einen ist die Nachfrage nach Bio-Zucker groß. Und zum anderen ist der Preis für Bio-Rüben rund drei Mal so hoch wie für die konventionellen, bei denen es ein Überangebot gibt. Allerdings ist der Bio-Anbau auch aufwendig: Pro Hektar müssen die Landwirte mit 100 Stunden Handarbeit rechnen. Denn in der Ökolandwirtschaft sind chemisch-synthetische Spritzmittel gegen Unkraut verboten. Saisonarbeiter, vor allem aus Osteuropa, sind deshalb vor allem im Frühsommer tagelang damit beschäftigt, das Unkraut per Hand zu Jäten. (Quelle: www.br.de)