Lebensmittelabfall zu reduzieren ist der Schlüssel für nachhaltiges Wirtschaften
United Against Waste e.V. lud am 16. November gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) zur 11. Mitgliederversammlung ein. In Berlin versammelten sich 55 Vertreter:Innen der Partnerunternehmen aus der Food-Branche, um ein ereignisreiches Vereinsjahr Revue passieren zu lassen sowie das 10-jährige Jubiläum nachzuholen, das pandemiebedingt verschoben wurde. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden der amtierende Vorstand für die nächsten drei Jahre einstimmig wieder gewählt.*
Verein will Branche für die Herausforderungen der Zukunft rüsten
„Alle Lösungen, die wir als Verein seit 2012 gemeinsam geschaffen haben, leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und sind wichtiger denn je“, betont Klaus Ridderbusch. Für den Vorstandsvorsitzenden der ersten Stunde ist United Against Waste (UAW) noch immer der Vorreiter gegen Lebensmittelverschwendung. Auch für Torsten von Borstel, Geschäftsführer UAW, ist die Arbeit des Vereins ein Meilenstein in der Branche. Seit dessen Gründung wurden zahlreiche Initiativen auf den Weg gebracht: „Wir haben eine bundesweit anerkannte Methode entwickelt, Benchmarks veröffentlicht, Studien erstellt, Wissen geteilt. Unsere DNA ist gelebte Nachhaltigkeit. Wer weniger Lebensmittel verschwendet, schont wertvolle Ressourcen und reduziert den CO2-Ausstoß.“ Er appelliert: „Nach all den Lehr- und Wanderjahren ist es nun an der Zeit, mit unserer einmaligen Expertise die gesamte Branche zum Mitmachen zu aktivieren.“ Es bieten sich digitale Werkzeuge, diese müssen jedoch angewendet werden. Hier setzt die Arbeit von UAW an. Mit tiefgreifender Fachkenntnis informiert der Verein zu allen Food-Waste-Themen sowie über die zahlreichen Möglichkeiten, Lebensmittelabfälle (LMA) in allen gastronomischen Betrieben zu reduzieren – vom Betriebsrestaurant über Krankenhaus, Senioreneinrichtung, Schulverpflegung und Hotel bis hin zur Zentralküche.
„Was nutzt ein veganer, saisonaler, regionaler Bio-Burger, wenn er in der Tonne landet?“
Fest steht: Drastisch gestiegene Lebensmittelpreise und Klimawandel werden auch in den kommenden Jahren die drängenden Themen sein. Alle Unternehmen sollten sich diesen Herausforderungen stellen. Dafür müsse UAW noch konsequenter handeln, alle zum Mitmachen aktivieren. Es gibt viele Möglichkeiten für nachhaltige Ernährung: ob regional, saisonal, vegetarisch oder pflanzenbasiert. Doch: „Was nutzt ein veganer, saisonaler, regionaler Bio-Burger, wenn er in der Tonne landet?“ so von Borstel provokativ. Darin waren sich alle einig: In jedem gastronomischen Betrieb muss die Reduzierung von Lebensmittelabfall mehr denn je höchste Priorität haben, ist sie doch der Schlüssel für nachhaltiges Wirtschaften. „Von den drei Bereichen der Nachhaltigkeit ist Wirtschaftlichkeit die wichtigste Säule, sie macht es überhaupt erst möglich, ökologisch und sozial zu handeln“, geht Olivier Kölsch, Geschäftsführer Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie, einen Schritt weiter. Bereits am Vorabend hatte die Gastrednerin Rita Hagl-Kehl, SPD-Abgeordnete, Mitglied im Bundestag (MdB) und stellvertretende Sprecherin im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, dafür plädiert, die Reduzierung der LMA in den Mittelpunkt der Debatten zu rücken: „Wir müssen alle Akteure noch stärker einbinden.“
Kompetenzstelle Außer-Haus-Verpflegung startet durch
Im Fokus stand ebenfalls die erfolgreiche Arbeit der bundesweiten Kompetenzstelle zur Vermeidung von Lebensmittelabfall in der Außer-Haus-Verpflegung (KAHV). Sie wird seit Januar 2022 von UAW geleitet – schon sechs Monate später sicherten 70 Betriebe ihre Beteiligung an der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung zu. Bis heute ist es sogar gelungen, die Zahl engagierter Betriebe zu verdreifachen: inzwischen sind es 223. Über 60 gastronomische Betriebe haben bereits den gesamten Prozess durchlaufen und wurden für ihr Engagement von der KAHV ausgezeichnet. Sie alle eint das Ziel, die von der KAHV festgelegten Maßnahmen zur Reduktion von Lebensmittelabfall zu ergreifen und langfristig einen Klimaschutzbeitrag zu leisten.
Über United Against Waste e.V.
United Against Waste e.V. ist eine Initiative für die Food-Branche. Gemeinsam mit seinen über 100 Mitgliedern entwickelt der Verein praxistaugliche Lösungen, die aufzeigen, dass die Reduzierung von Lebensmittelabfall machbar ist. Und zudem Geld und Ressourcen spart. Die von United Against Waste erarbeiteten Maßnahmen helfen Betrieben der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) überdies, das Thema Lebensmittelverschwendung im Küchenalltag greifbarer zu machen. Überdies sorgt eine aktive Öffentlichkeitsarbeit dafür, den respektvollen Umgang mit der wertvollen Ressource Lebensmittel weiter in den öffentlichen Fokus zu rücken.
* Wie bereits in den letzten zehn Jahren wird Klaus Ridderbusch (Geschäftsführer INMUTO GmbH & Co. KG) dem fünfköpfigen Vorstand vorsitzen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender bleibt Michael Fuchs (Global Process Owner O2C – Rational AG). Ebenfalls wurden Dr. Sabine Eichner (Geschäftsführerin Deutsches Tiefkühlinstitut e. V.) sowie Manfred Hofer (Geschäftsführer Transgourmet Deutschland) und Dieter Gitzen (CEO Samsic Germany Holding GmbH) einstimmig als Vorstände bestätigt.
Weitere Informationen: www.united-against-waste.de