Trotz des jüngsten Dioxin-Skandals stoßen die verschärften Auflagen für Futtermittelhersteller auf Kritik in der Branche. Der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) warf der Bundesregierung am Mittwoch politischen Aktionismus vor. Viele Maßnahmen seien “unverhältnismäßig und kaum realisierbar”, klagte DVT-Präsident Helmut Wulf in Berlin. Wegen Dioxinfunden in Fleisch und Eiern hatte Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) zu Jahresbeginn ein Maßnahmenbündel für mehr Sicherheit angekündigt. Schon im Februar beschloss das Kabinett, dass Futtermittelfirmen und private Labore umfassender als bisher über die Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen informieren müssen.
Darüber hinaus präsentierte Aigner in dieser Woche einen Verordnungsentwurf, der eine Zulassungspflicht für Futtermittelbetriebe vorsieht sowie strengere Auflagen bei der Selbstkontrolle. Als Folge rechnet der DVT mit einer “Flut von Einzeldaten”, was für zusätzliche Bürokratie sorge, aber nicht für mehr Sicherheit. Zudem seien nationale Alleingänge wertlos, weil sie im EU-Binnenmarkt lediglich zu Wettbewerbsverzerrungen führten. (dpa)
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