„Das, was in Superfoods an Vitaminen enthalten ist, können heimische Obstsorten auch, und oft sogar besser“, sagt Prof. Dr. Hans Konrad Biesalski von der Universität Hohenheim. Der Ernährungsmediziner plädierte in seinem Eröffnungsvortrag der 51. Jahrestagung der Gartenbauwissenschaftlichen Gesellschaft (DGG) und des Bundesverbands der Hochschulabsolventen/Ingenieure Gartenbau und Landschaftsarchitektur (BHGL) für mehr Nahrungsqualität in unserer Ernährung – und zwar mit Hilfe von regionalem Obst und Gemüse.
„Die Acai-Beere wirbt mit ihrem hohen Vitamin C-Gehalt, aber es ist belegt, dass sie weit weniger Vitamin C enthält als Paprika oder Hagebutte”, so Biesalski. „Wir haben viele heimische Produkte, die deutlich besser sind als Superfoods und vor allem auch deutlich billiger, wie zum Beispiel Blaubeeren oder Johannisbeeren.“
Der Vorteil an diesen Beeren: Sie lassen sich im heimischen Garten anbauen. Der Küchengarten sei ein Ort für gesunde Ernährung, so Prof. Dr. Christine Brombach, Ernährungswissenschaftlerin an der Zürcher Hochschule. „Was ich selbst angebaut habe, schätze ich ganz anders wert.“ In einem leidenschaftlichen Vortrag zählt sie die Vorteile des Küchengartens auf, der früher zur Versorgung der adeligen Gesellschaft diente. „Wir müssen vor allem junge Menschen mehr für dieses Thema sensibilisieren“, so Brombach.