Nach der Bekanntmachung seiner Adoptionsabsichten bezieht der Kaffee-Unternehmer Albert Darboven nun Stellung. Er sehe die geplante Adoption des Unternehmers Andreas Jacobs als rein familiäre Angelegenheit und macht kein Geheimnis aus den Beziehungen zu Jacobs.
In einer Stellungnahme vom 9. Juli bekennt sich Albert Darboven als Familienunternehmer in vierter Generation zu seiner persönlichen Verantwortung für sein Lebenswerk. Diese Verantwortung betreffe in erster Linie alle Mitarbeiter, Partner und Kunden der Unternehmensgruppe. „Die Wahrung und langfristige Absicherung meines Lebenswerkes sind meine oberste Pflicht als Unternehmer”, so Darboven.
Mehrere Mitglieder der Familie Darboven bangen laut dpa um die Zukunft des Hamburger Kaffee-Herstellers. „Wir sind in tiefer Sorge um dieses Unternehmen, an dem wir zusammen 42,5 Prozent der Anteile halten”, schreibt Arthur Darboven – Sohn von Firmenchef Albert Darboven (82) – mit seinen Cousins Arndt und Behrendt Darboven sowie deren Mutter Helga Darboven in einem gemeinsamen offenen Brief. Sie warnen darin, es könne zu einem „Bruch mit den Werten des Unternehmens und der Familie” kommen.
Ganz im Sinn dieser Verantwortung wird Albert Darboven den Fortbestand des Unternehmens auch für die Zukunft sichern. Dabei wünscht er sich, dass Andreas Jacobs in Zukunft auch bei J.J. Darboven – wie bereits in der Albert und Edda Darboven Stiftung – eine wichtige Funktion übernehmen wird, denn Albert und Edda Darboven verbindet mit Jacobs eine langjährige tiefe Freundschaft.
Albert Darboven: „Meine Frau und ich wünschen uns, Herrn Dr. Jacobs auch ganz offiziell in unsere Familie aufzunehmen. Aber das ist eine rein familiäre Angelegenheit, die nur uns drei betrifft. Es ist jedoch kein Geheimnis, dass wir Herrn Dr. Jacobs nicht nur privat verbunden sind, sondern ihn auch als einen herausragenden Unternehmer schätzen, der unser volles Vertrauen genießt. Wir wünschen uns, dass er unser Lebenswerk in allen Bereichen fortsetzt.”
Integration im Unternehmen
Als Zeichen dieser persönlichen Wertschätzung hat Darboven Jacobs bereits im vergangenen Jahr mit dem Vorsitz des Beirats der Albert und Edda Darboven Stiftung betraut, eines zentralen Bestandteils des Lebenswerkes von Albert und Edda Darboven.
Andreas Jacobs hat sich in den Familienunternehmen der Jacobs-Familie umfassende Branchenkenntnisse erworben und sich darüber hinaus als erfolgreicher Unternehmensführer bewährt. Zum einen in der Kaffeebranche, wo er 1992 bis 1994 das Kaffeeunternehmen der Familie Jacobs in Kanada leitete, die Firma Nabob Coffee, dem Marktführer in Kanada. Weltweit anerkannt ist seine unternehmerische Leistung bei Barry Callebaut, dem Familienunternehmen der Jacobs Familie im Bereich Schokolade. Unter seiner Leitung stieg Barry Callebaut zum Weltmarktführer auf und produziert heute mehr als 20 Prozent der Schokolade der Welt und ist das Kerngeschäft der Familie Jacobs.
Seiner Pflicht bewusst
Sämtlichen Kunden, Mitarbeitern und Partnern des Unternehmens und der Stiftung sei abschließend versichert, dass die Entscheidungen über die Zukunft des Familienunternehmens und der Stiftung – ganz unabhängig von der geplanten Adoption – langfristig und mit der gebotenen Umsicht und Ruhe vorbereitet werden. Albert Darboven nimmt seine vielfältigen Aufgaben und Verantwortungen weiterhin mit hoher Tatkraft und Freude wahr.
Das Unternehmen ist entgegen anderslautender Meldungen nach wie vor profitabel und die Geschäftsentwicklung ungebrochen positiv (Konzern-Jahresüberschuss nach Steuern 2017: 15,8 Mio. EUR).