Arthur Darboven, Sohn des Hamburger Kaffee-Unternehmers Albert Darboven, hat nach eigenen Angaben Einspruch gegen die angekündigte Adoption von Andreas Jacobs durch seinen Vater eingelegt. „Es handelt sich um eine Adoption aus rein wirtschaftlichen Gründen, was unabhängig von den konkreten Personen für mich schon mehr als zweifelhaft ist“, sagte Arthur Darboven dem Wirtschaftsmagazin „Capital“.
Eine Adoption dürfe nach dem Gesetz dann nicht ausgesprochen werden, wenn diese «überwiegenden Interessen der Kinder» entgegenstehe. Albert Darboven wolle sich nicht dazu äußern, sagte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch. Darboven hatte zuletzt betont, die geplante Adoption des Unternehmers Jacobs sei eine rein familiäre Angelegenheit.
„Darboven ist Teil meines Lebenswerks“
Arthur Darboven sagte, er habe viele Jahre selbst in dem Unternehmen mitgearbeitet und eigene Akzente gesetzt. Doch statt diese Erfolge zu berücksichtigen, sei nicht nur der Kontakt zu seinem Vater abgebrochen, sondern er sei sogar aus der Unternehmenschronik getilgt worden. „In der Chronik auf unserer Homepage tauche ich nicht mehr auf. Vor ein paar Jahren war ich noch drin, jetzt gibt es mich dort nicht mehr. Dabei ist J.J. Darboven auch ein Teil meines Lebenswerks“, sagte der 54-Jährige. „Wenn Herr Jacobs Chef und Mehrheitsgesellschafter von Darboven würde, wäre das für uns mehr als ein Affront.“ Es tue weh zuzusehen, wie jemand adoptiert werde, um den eigenen Sohn zu verhindern: „Wir machen völlig unnötig einen großen Wert kaputt.“
Zugleich betonte er seine Bereitschaft, mit dem 82 Jahre alten Vater eine gütliche Einigung zu finden. „Er ist der Chef der Firma, und wenn er weitermacht, bis er 100 Jahre alt ist, soll er das bitte tun. Wir wollen lediglich mit meinem Vater reden und die Zukunft gemeinsam gestalten“, so Darboven, der sich zuvor schon gemeinsam mit seinen Cousins und seiner Tante in einem offenen Brief an seinen Vater gewandt hatte.
Die Statuten des Familienunternehmens, das noch zu 57,5% Albert Darboven gehört, sehen vor, dass nur ein Mitglied der Familie die Firmenleitung übernehmen darf. 42,5 % der Anteile halten eigenen Angaben zufolge Arthur Darboven, seine Cousins und eine Tante. Jacobs stammt aus der Bremer Kaffeedynastie Jacobs, die sich aber schon vor vielen Jahren aus dem Kaffeegeschäft zurückgezogen hat. (dpa)