Umweltbewusste Verbraucher machen nach einer aktuellen Studie nichts falsch, wenn sie Milch im Getränkekarton statt in der Glasflasche kaufen. Und auch beim Einkauf von Säften und Fruchtnektaren sind Getränkekartons unter Umweltgesichtspunkten keine schlechte Wahl. Das geht aus einer vom Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Heidelberg im Auftrag des Fachverbandes «Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel» erstellten Studie hervor.
Das Ergebnis: Gerade bei Frischmilch ist der Getränkekarton erste Wahl. In sieben der acht in der Ökobilanz untersuchten Wirkungskategorien – wie Klimawandel, Versauerung oder Feinstaub – schnitt der Getränkekarton hier besser ab als die Mehrwegflasche.
Nicht ganz so eindeutig war die Lage bei Fruchtsäften und -nektaren. Hier gab es im Vergleich der Ökobilanzen von Getränkekartons und Mehrwegflaschen Licht und Schatten auf beiden Seiten. Der 1-Liter-Getränkekarton zeige keine signifikanten Vor- oder Nachteile gegenüber der Mehrwegflasche, der 1,5-Liter-Getränkekarton dagegen «ein insgesamt vorteilhaftes Bild», heißt es in der Studie. Durchweg am schlechtesten schnitten bei dem Verpackungsvergleich die PET-Einwegflaschen ab.
Ein Sprecher des Umweltbundesamts (UBA) bestätigte der dpa, dass die Studie «die durchschnittlichen deutschen Verhältnisse» gut abbilde, weswegen das Ergebnis aussagekräftig sei. Bei Milch und Fruchtsäften hätten Getränkekartons hohe Marktanteile. In Mehrwegflaschen würden sie dagegen seltener angeboten, deswegen seien die Transportwege oft weit. «Bei einem größeren und optimierten Mehrwegangebot würden Mehrwegsysteme entsprechend besser abschneiden – wie es bei pfandpflichtigen Getränken auch der Fall ist», sagte der Sprecher. (dpa)