Mit Dioxin belastete Industriefette einer Firma aus aus Uetersen sind schon deutlich länger zu Tierfutter verarbeitet und verbreitet worden als bisher bekannt. Bereits im März 2010 seien erhöhte Dioxinwerte von einem privaten Institut gemessen worden, bestätigte das Landwirtschaftsministerium in Kiel. Der Fall hätte sofort gemeldet werden müssen, so der Sprecher.
Das Ministerium bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung». Schon im März 2010 seien bei Eigenkontrollen der Firma Harles und Jentzsch erhöhte Dioxinwerte festgestellt worden, sagte ein Sprecher. Sie seien maximal doppelt so hoch gewesen wie zulässig. Auch wenn im Endprodukt der Höchstwert durch die Verdünnung bei der Futterherstellung wohl unterschritten wurde, hätten die Fette nicht verwendet werden dürfen.
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) sagte zu dem Vertuschungsverdacht am Freitag der Nachrichtenagentur dpa: «Wenn sich der Verdacht erhärtet, dass das verantwortliche Unternehmen bereits seit Monaten von der Dioxin-Belastung wusste und trotzdem nicht die zuständigen Landesbehörden informiert hat, ist das hochgradig kriminell und völlig unverantwortlich.»
Die Firma wollte sich unter Hinweis auf das laufende Ermittlungsverfahren nicht äußern.